Der Bypass verbessert die Erreichbarkeit der Zentralschweiz sowie von Stadt und Agglomeration Luzern
Der Verkehr von und nach Luzern hat in den letzten zehn Jahren um rund zwanzig Prozent zugenommen. Die Autobahn A2 und die Autobahn A14 stossen im Raum Luzern an ihre Kapazitätsgrenzen: Täglich passieren durchschnittlich rund 101’000 Fahrzeuge (2023) den Reussporttunnel. Bis 2030 dürfte der Verkehr im Reussporttunnel auf über 111’000 Fahrzeuge pro Tag ansteigen; bis 2040 sogar auf 124’000 Fahrzeuge täglich. Ein solcher Zuwachs ist mit der heutigen Infrastruktur nicht zu bewältigen. Der Bypass – ein neuer Autobahntunnel zwischen Ibach in Luzern Nord und dem Gebiet Grosshof in Kriens – verbessert die Erreichbarkeit der Zentralschweiz.
Der Bypass erhöht die Leistungsfähigkeit der Autobahn rund um Luzern, verbessert den Verkehrsfluss und die Sicherheit
Vor Luzern treffen bei der Verzweigung Rotsee die Verkehrsströme der nationalen Nord–Süd-Achse A2 sowie der A14 von Zürich–Zug zusammen. Diese überlagern sich auf der Stadtdurchfahrt mit dem regionalen und lokalen Verkehr. Die dadurch verursachte Verkehrsbelastung führt seit einiger Zeit zu Überlastungen. Die Folgen sind zunehmende Verkehrsbehinderungen auf der A2, der A14 und auf dem lokalen Strassennetz.
Die A2 war 2023 mit einer Stauintensität von 145 Stauminuten pro 1 Mio. Fahrzeugkilometer ein Hotspot. Verantwortlich dafür waren einerseits die stark mit Berufsverkehr belasteten Regionen Basel, Luzern und Lugano–Chiasso sowie andererseits der Ferienreise- und Freizeitverkehr auf der gesamten Strecke.
2023 wies die A14 mit 179 Stauminuten pro 1 Mio. Fahrzeugkilometer eine überdurchschnittliche Stauintensität auf. Ohne Bypass als zusätzliche Verkehrsachse würde der Ausweichverkehr auf das untergeordnete Strassennetz zunehmen und insbesondere auch den öffentlichen Verkehr behindern. Der Engpass rund um Luzern wird mit dem Bypass-Tunnel und zusätzlichen Fahrspuren behoben. Dadurch erhöht sich der Verkehrsfluss und die Sicherheit verbessert sich.
Der Bypass entlastet die Stadtautobahn vom Durchgangsverkehr
Der Transitverkehr wird durch den Bypass-Tunnel an Luzern vorbeigeleitet. Nach dem Bau des Bypasses kann die heutige A2 zwischen der Verzweigung Rotsee und dem Autobahn-Anschluss Luzern–Kriens zu einer Stadtautobahn umfunktioniert werden. Je mehr Agglomerationsverkehr über die mehrheitlich unterirdische Stadtautobahn A2 abgewickelt wird, desto höher die Entlastung in und um die Stadt Luzern.
Ausweichroute im Ereignisfall und bei Unterhaltsarbeiten
Die A2 im Bereich Luzern (Sonnenbergtunnel) ist ein Nadelöhr. Geschieht ein Unfall, ist nicht nur der Nord–Süd-Verkehr gestört, sondern auch das übrige Strassennetz in der Region wird schnell einmal beeinträchtigt. Im Ereignisfall oder bei Unterhalts- und Sanierungsarbeiten dient der Bypass als Ausweichroute zur Stadtautobahn A2 und umgekehrt.
Quellen:
ASTRA, Bericht Verkehrsfluss 2019
ASTRA, Bericht Verkehrsentwicklung und Verkehrsfluss 2023